Frisch aus der Dose

Bilder ohne Nachbearbeitung!

Wieviel Zeit verbringen Lichtbildner und Fotobegeisterte am Computer, um die Tagesausbeute in ein ansehnliches Ergebnis zu übertragen? Aufwändige Programme wurden entwickelt, damit der Knipser auch noch das Letzte aus seinen Aufnahmen heraus holen kann. Das unkomprimierte Dateiformat RAW gibt ihm dazu alle Möglichkeiten in die Hand. Und doch ist es bisweilen ermüdend und langweilig, aus den hunderten Dateien eines Events das Passende herauszusuchen und für den Betrachter akzeptabel aufzubereiten. Mancher Enthusiast behauptete immer mal wieder, auf jegliche Nachbearbeitung zu verzichten und brillierte derweil allenfalls durch Mittelmaß.

Inzwischen ist die Industrie in der Lage, Apparate und Objektive anzubieten, die es zumindest bei normalen Lichtverhältnissen ermöglichen, ordentliche Resultate zu bekommen. Man muss sie nur finden. In diversen Tests wird oft explizit erwähnt, wenn Hersteller mit genau dieser Intention an die Konstruktion eines Modells herangegangen sind. Der vorläufig letzte Streich in dem Zusammenhang war die Anschaffung der Fujifilm X-S10, einer Kamera, die die Vorzüge der Marke in sich birgt, sich ansonsten hinsichtlich Bedienung und Handling am Mainstream orientiert. Dabei ist das Modell vergleichsweise kompakt und mit einem Standardobjektiv nicht größer, als eine Bridgekamera. Inzwischen gibt es ausführliche Testberichte, weshalb ich auf Einzelheiten nicht weiter eingehe.

Fujifilm X-S10 vs. Canon SX50 HS (2013)

Es ist Sonntag und in Berlin finden an mehreren Orten Flohmärkte statt. Gelegenheit, das Schätzchen zum Einsatz zu bringen. Als Objektiv fand das unlängst beschriebene „Immerdrauf“ Tamron 18-300mm Verwendung. Die Fotos sind bis auf die Skalierung null bearbeitet. Bei manchen Bildern habe ich sogar ohne Sucher einfach aus der Hüfte geschossen. Als Filmsimulation, ein Alleinstellungsmerkmal der Fujis, fand das Standard-Chrome-Plugin Verwendung. Eingestellt war der Apparat meist auf ISO500 mit einer festen Belichtungszeit von einer 1/125 Sekunde. Bei manchen Bildern habe ich der Offenblende den Vorzug gegeben und den ISO-Wert auf 1000 erhöht, den Rest erledigte ausnahmsweise mal der Apparat.